Wildschweine können heute mit Strahlenwerten belastet sein, die den für den Verkauf/Verzehr erlaubten Wert um das 25fache übersteigt. Das ist bekannt. Neu - dank einer Studie - ist hingegen, dass wohl nicht die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl dafür Hauptverantwortlich ist, sondern die zahlreichen oberirdischen Atomwaffentests aus den 50ern.

    • @clifftiger@feddit.de
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      1 year ago

      Ich hab erst kürzlich gelernt, dass sowohl die USA (27) als auch die UdSSR (115) Atombomben gezündet haben, um die zivile Nutzbarkeit zu testen. Zum Beispiel als Sprengstoffersatz für Kanalbau oder zur Rohstoffgewinnung oder Ähnliches.

    • @letmesleep@feddit.de
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      1 year ago

      Ich finde es vor allem interessant, dass das selbst Europe so relevant ist. Dass die Tests weltweit deutlich mehr strahelnde Isotope verteilt haben, wusste ich, aber eben nicht, dass das in Europa relevant ist. Die oberirdischen Tests ware ja (fast?) alle weiter weg als Tchernobyl.

      Es ist hier aber wichtig zwischen oberirdischen und unterirdischen Tests zu unterscheiden. Oberirdische wurden seit 1980, von USA, USSR, UK schon seit 1963 nicht mehr durchgeführt, bei unterirdischen gibt es keine relevanten globalen Auswirkungen.

      Edit: Ich bin aber ehrlich gesagt ganz froh, dass es oberirdschen Tests gab. Die Bilder, die Explosionen von Bomben mit der tausendfachen Sprengkraft der Hiroshimabombe zeigen, haben ziemlich sicher eine Rolle beim Verhindern des Dritten Weltkriegs gespielt. Wie du sagst, Menschen sind kurzsichtig und deshalb sind Bilder die die zu erwartenden Folgen sehr dummer Entscheidungen zeigen, vermutlich das kleinere Übel. Ob man so viele Tests brauchte und dabei so viel Schaden anrichten musste, ist eine andere Frage.

      • @xvlc@feddit.de
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        41 year ago

        Die oberirdischen Tests ware ja (fast?) alle weiter weg als Tchernobyl

        Die Soviets haben 1972 in der Nähe von Kharkiv eine (recht kleine) unterirdische Kernexplosion ausgelöst, um einen Gasaustritt zu stoppen. Das ist aber noch etwa 450km weiter weg von Deutschland als Tchernobyl. Alle oberirdischen Tests waren noch viel weiter entfernt.

    • @Microw@lemm.ee
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      51 year ago

      Nicht nur im Grenzgebiet. Die Cäsiumwerte im Wildschweinfleisch sind in ganz Ostösterreich ein Problem (im Westen weiß ichs nicht).

      Die Radioaktivität nach den Atomtests war also dermaßen hoch, dass trotz der 30 Jahre Halbwertszeit (d.h. es ist nur noch < ¼ übrig) die unterirdisch wachsenden Pilze immer noch extrem verstrahlt sind.

      Und direkt nach den Tests war alles an der Oberfläche rund 4-mal so sehr verstrahlt wie aktuell die unterirdischen Pilze.

      Krass.

  • @vanZuider@feddit.de
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    51 year ago

    Bei Tschernobyl ist es ja meines Wissens so, dass die Belastung aufgrund der Wetterverhältnisse im April 1986 überdurchschnittlich in Bayern gelandet ist. Aber bei den Atomwaffentests, die ja ganz woanders stattgefunden haben, sollten andere Gebiete wesentlich stärker belastet worden sein, und trotzdem hört man nicht besonders viel darüber. Haben andere Länder in anderen Erdteilen andere Grenzwerte?